Dieser Bericht, verfasst vom Obmann Richard Fuchs des Vereines „Die Rote Elektrische“, vormals „Aktionsgemeinschaft Rote Elektrische“, ist die Zusammenfassung eines genau seit 40 Jahren durchgeführten Meinungsbildungsprozesses mit über 1.000 namentlich bekannten Mitstreitern und Unterstützern, denen die Mobilität und der Umweltschutz immer ein Anliegen war. In diesen 40 Jahren erschienen weit über 5.000 Zeitungsartikel zu den Themen „Lokalbahn-Verlängerung“, Regionalstadtbahn und „S-Link“!

In den ersten beiden Teilen werden die Grundlagen erklärt und in weiteren Teilen werden die Charakteristika der einzelnen Strecken vorgestellt.

Die Aktualität der Grafiken resultiert als Momentaufnahme zum Zeitpunkt der jeweilgen Entstehung!

Was ist der sog. "S-Link" - ein Versuch in Bildern

Alle reden vom "S-Link", aber wer weiß wirklich, was das ist. Oberflächliche Populär-Begriffe, wie "U-Bahn", halten sich hartnäckig. Sie werden auch als Wortkeule zum Verhindern des Projektes verwendet. Vernetztes Denken ist nur 17% der Bevölkerung gegeben. Daher macht es Menschen ohne diese Fähigkeit offensichtlich Angst und entwickeln eine psychologische Abwehr gegenüber diesem komplexen Thema. Wenn ihnen dann niemand das System erklärt und die Medien versagen da völlig, dann wird eine Aversion geschürt, nur weil man sich nicht auskennt. Unwissenheit bringt Unsicherheit.

Will man sich ernsthaft mit der "Regionalstadtbahn" oder "S-Link" beschäftigen, braucht man klare Fakten!

Erster S-LINK Anrainer-Infotag stieß auf reges Interesse.

Weil das mit dem Suchen nach Informationen und den "Wälzern" an Gutachten so eine Sache ist, soll hier versucht werden, das Projekt "S-Link" schwerpunktmäßig mit Bildtafeln zu erklären. Das Projekt "Lokalbahnverlängerung Salzburg", heute besser bekannt als "S-Link", ist wohl das am meisten untersuchte Verkehrsprojekt in Österreich. Da sich die Diskussion seit 40 Jahren zieht, ist vielen jungen Leuten gar nicht mehr bewusst, wie genau die Daten und Fakten bereits professionell aufbereitet sind. Es gibt mittlerweile über 70 Kilo Gutachten, ohne dass ein Blatt zweimal auf die Waage gelegt wird!

70 Kilo Gutachten zur Regionalstadtbahn mit Autor dieser Zeilen Richard Fuchs

Jedes Thema wird nun mit einer Bildtafel erklärt, dem ein zusätzlicher Begleittext beigegeben ist

"Was ist der S-Link" - ein Versuch einer Kurzerklärung

Eigentlich ist es die Korrektur eines fatalen verkehrspolitischen Fehlers aus dem Jahr 1953, in dem die sog. "Rote Elektrische", die Salzburger Lokalbahn, durch die Stadt in den Süden nach Parsch und Grödig-St.Leonhard eingestellt wurde. Heute besteht die damals sogenannte Nordlinie der "Roten Elektrischen" als Lokalbahn Salzburg - Lamprechtshausen bzw. Ostermiething. Heute müssen die Fahrgäste auf die überfüllten Obusse umsteigen. Mit dem S-Link können sie dann umsteigefrei in und durch die Stadt Salzburg weiterfahren. Der "S-Link" ist das Herzstück der Mobilität im gesamten Zentralraum Salzburg in den dann alle Bahnlinien aus der Region aus dem Bezirk Braunau, aus dem Flachgau und aus dem angrenzenden Bayern ohne Umsteigen hineinfahren können.

Warum brauchen wir den S-Link?

Stadt und Umland von Salzburg ersticken langsam aber immer brutaler im mittlerweile flächendeckenden STAU! Die Weltkulturerbe-Stadt Salzburg ist seit dem Mittelalter eine Stadt mit engen Gassen und ab 1612 gestaltete der italienische Architekt Santino Solari die Stadt Salzburg, wie wir sie heute kennen. 1764 wurde die erste Verkehrslösung für Salzburg realisiert, das "Siegmunds- oder Neutor". "Das Sigmundstor ist der älteste Straßentunnel des heutigen Österreich und nach dem Urnerloch nächst dem Gotthardpass ... der älteste Straßentunnel Europas" ist in Wikipedia nachzulesen.

Stadtansicht Salzburg mit Salzach-Bus-Schiff Solaris-Gelenk-Obus von dem Neutor oder Siegmundstor Fahrtrichtung Riedenburg und Maxglan Salzburg von oben mit Festung Hohensalzburg und Schloss Leopoldskron

Die Stadt Salzburg wurde niemals für Automobile gebaut und erstickt in den engen Straßen im STAU. Aus diesem Grund muss eine Alternative geschaffen werden, die dem Welterbe-Gedanken und dem Stadtbild gerecht wird. Diese Alternative muss zudem auch leistungsfähig sein und die Verlagerung von rund 50.000 Pkw-Fahrten täglich möglich machen. Das ist nur mit einer leistungsfähigen Regionalstadtbahn, dem "S-Link", mit einer mittleren Reisegeschwindigkeit von 42 km/h teilweise unter der Stadt möglich. Nur so kann die umweltgerechte Verlagerung des Verkehrs vom Auto auf den öffentlichen Verkehr tatsächlich stattfinden!

Darum braucht Salzburg den "S-Link"!

Liste der Argumente warum wir den S-Link brauchen

Verkehrskonzepte für den öffentlichen Verkehr, speziell beim Schienenverkehr, beruhen auf einer Vielfalt an Argumenten. Eine sinnlose 15-jährige Diskussion über eine oberirdische Straßenbahn hat jede sinnvolle Verkehrsmaßnahme verhindert, weil es immer noch Leute gibt, die glauben, in die mittelalterlichen Straßen zusätzlich eine Straßenbahn hineinquetschen zu können. Das gab es schon einmal. Wäre die "Rote Elektrische", die Salzburger Lokalbahn, 1953 nicht eingestellt worden, wäre sie längst im Tunnel. Das erkannte bereits vor 30 Jahren der damalige Lokalbahn-Direktor Dr. Josef Riedl. Der S-Link ist ein sehr komplexes System, das mit vielfältigen Argumenten begründet werden kann.

Liste der Argumente für den S-Link

Den Würgegriff des Straßenverkehrs in Form von flächendeckenden STAUS beenden, mit S-Link!

Die Stadt Salzburg leidet unter dem Würgegriff des unkontrollierten Straßenverkehrs und bisher hat es niemand geschafft, dem nur einigermaßen Einhalt zu gebieten. Salzburgs teilweise überbreite Einfallsstraße Richtung Altstadt verhalten sich wie Trichter, die versuchen Automassen in die engen mittelalterlichen Altstadtstraßen zu quetschen. Dass das nicht funktionieren kann, müsste eigentlich jedem logisch denkenden Menschen einleuchten. Im übertragenen Sinne glauben immer noch Verkehrsplaner, man könne Feuer immer noch mit Benzin löschen. Anders ausgedrückt glaubt man allen Ernstes, mit einem 12-Meterbus könne man von einem Park-and-Ride-Parkplatz ausreichend Menschen in die Stadt bekommen. Park & Ride ohne Schienenverkehr funktioniert nicht!

Der Trichter Richtung Altstadt, die Straßen Salzburgs

Der STAU verhindert die Mobilität in der Stadt und strapaziert die Lebensqualität

Wikipedia definiert STAU: "Ein Verkehrsstau (kurz: Stau) oder Verkehrsinfarkt ist ein stark stockender oder zum Stillstand gekommener Verkehrsfluss auf einer Straße. Als einer der Gründe dafür gilt eine zu hohe Anzahl von Fahrzeugen pro Zeiteinheit ...". Der Verkehrsraum Zentralraum Salzburg ist in den letzten 10 Jahren um eine halbe Million auf über 2 Millionen Einwohner angewachsen. Dementsprechend ist auch die Menge an Automobilen angewachsen, während ein Ausweiten des Verkehrsraumes in der Stadt Salzburg platzmäßig einfach nicht mehr möglich ist! Die einzige Möglichkeit ist das Abtauchen eines leistungsfähigeren Schienenverkehrssystems unterhalb der Salzburger Altstadt. Damit sind wir beim S-Link!

Autos müssen auf die Bahn verlagert werden!

BAU STATT STAU

Nach 40 Jahren Zaudern in der Verkehrspolitik und ständig anschwellendem STAU ist es Zeit, endlich die Alternative "S-Link" zu realisieren. Auch wenn einige "Berufsverhinderer", die ihr eigenes Leben nicht in den Griff bekommen haben und glauben, dass auch die Verkehrspolitik zu scheitern hat, ist das Projekt S-Link nicht mehr zu verhindern, bestenfalls zu verzögern, wenn sich die Allgemeinheit das gefallen lässt. Jetzt ist Zeit zum Baubeginn! Die Devise heißt "BAU STATT STAU"

geplanter Baubeginn 1.1.2024

Verkehrsmittelanteil "Modal Split" lag 2012 bei 13,2% für den ÖPNV und nur 3% bei der Bahn

Der Verkehrsmittelanteil "Modal Split"des öffentlichen Personen-Nahverkehrs ÖPNV ist historisch gesehen extrem niedrig. 2012, als das ÖPNV-Angebot noch wesentlich besser war als heute, lag der Modal Split des ÖPNV bei rund 13,2%, wie Verkehrsexperte Herry-Wien im Vorfeld zur ERB-Machbarkeitsstudie für Salzburg erhoben hat. Der Anteil des Schienen-Personen-Nahverkehrs SPNV lag damals schon bei bedenklichen 3%! Das Problem damals stellte der Straßenverkehr mit allen Verkehrsmitteln des motorisierten Individualverkehrs mIV mit einem Modal Split von über 50% dar! Eigentlich war der ÖPNV damals schon eine relativ unbedeutende Größe! In den folgenden 10 Jahren bis heute 2022 sank der ÖPNV-Modal-Split bis weit unter 10 Prozent!

Modal-Split-Berechnung nach Herry-Wien

Modal-Split-Erhöhung auf 30% geht nur mit leistungsfähigem Schienenverkehr, mit dem S-Link

Eine relevante Nenngröße, wenn es darum geht, die staurelevanten Verkehrssysteme des mIV zu reduzieren, ist die Veränderung des Modal Split. Dabei muss man sich immer die jeweiligen Mengengerüste der Verkehrssysteme vor Augen halten. Will man in Salzburg den mIV, den Kfz-Verkehr, signifikant reduzieren, muss man den ÖPNV auf 30% anheben. Da spricht man dann konkret von 50.000 Pkw-Fahrten mit 60.000 Personen, die, alternativ zum Auto, auf den ÖPNV zu verlagern sind. Dann wird sofort klar, dass als ÖPNV ein Verkehrsmittel gewählt werden muss, dass in der Lage ist, 15.000 Fahrgäste pro Stunde transportieren zu können!

Verlagerung des Modal Split in verträglichere Dimensionen

Die Erdölkrise ist nicht aufzuhalten, der Ausstieg unumgänglich, die Alternative S-Link dringend notwendig!

Beim G7-Gipfel in Elmau in Bayern, wurde dieser Tage festgelegt, dass die Dekarbonisierung des Verkehrs bis 2035 umgesetzt werden muss, auch wenn sich noch einige EU-Länder querlegen. Der aktuelle Auslöser dieser Erkenntnis ist der derzeit stattfindende Krieg Putins gegen die Ukraine, in dem ein grausamer Völkermord stattfindet. Dabei benützt Putins Russland die Gas- und Erdöl-Lieferungen als politische Waffe, mit der gleichzeitig der Genozid in Putin's Krieg finanziert wird. Wie man der aktuellen Grafik leicht entnehmen kann, treiben Putins Aggressionen 2014 in der Krim-Ukraine und 2022 in der Gesamt-Ukraine die Erdölpreise in schwindelerregende Höhen. Schon allein aus diesen Gründen muss die restliche Welt von diesen fossilen Brennstoffen wegkommen und daher ist die Dekarbonisierung ein vordringlicher Handlungsbedarf! Das bedeutet, dass die Kernkompetenz der "Elektromobilität" bei den Bahnen und Obussen vorrangig ausgebaut werden müssen!

Kriegsbedingt entwickelt sich der Erdölpreis in unfinanzierbare Höhen. Schon aus diesem Grund muss die Elektromobilität bei Bahn und Bus vorangetrieben werden.

Haupt-Bahnkorridore, die auf Salzburg zulaufen

Will man bestehende elektrisch betriebene ÖPNV-Systeme in ein leistungsfähiges alternatives Schienenverkehrs-Netz verwandeln, muss man sich Gedanken machen, welche Bestands-Systeme es bereits gibt. In der Stadt Salzburg existiert der abgasfreie umweltfreundliche Obus, dessen Netz an das Regionalstadtbahn-Netz, "S-Link" genannt, angepasst werden muss! Derzeit laufen bereits sieben Bahnkorridore auf Salzburg zu, drei aus Bayern und vier aus Österreich. Durch das eliminieren der vordem bestehenden Schienenstrecken Lokalbahn-Südlinien (zerstört 1953) und Salzkammergut-Lokalbahn (zerstört 1957) fehlen heute leistungsfähige Schienenkorridore, die eine Verlagerung von der Straße auf die Schiene erst möglich machen. Diese leistungsfähigen Schienenkorridore heißen "S-Link" und "Königsseebahn" .

Die Lage der Schienenstrecken im Zentralraum Salzburg

Fast 800 Kilometer bestehende Schienenstrecken sollen im S-Link-Tunnel gebündelt werden

Liste der Bahnlinien in Salzburg

Der Schienenverkehr fehlt in Salzburg ausgerechnet dort, wo er schon einmal war und dort heute wie ein Bissen Brot fehlt! In der Verkehrspolitik wurden in Salzburg eine Menge Fehler gemacht, weil man im Irrglauben lebte, aus Salzburg eine "autogerechte Stadt" machen zu können, was nur scheitern konnte. Wie man an der Grafik unschwer sehen kann, wurde mit der Entscheidung von Landeshauptmann Dr. Klaus, sowohl die Südlinien der "Roten Elektrischen", der Salzburger Lokalbahn, als auch die "Salzkammergut Lokalbahn", auch als "Ischlerbahn" bekannt, zu zerstören, ein regelrechter Kahlschlag im innerstädtischen Schienenverkehr hinterlassen. Dieser verkehrspolitische Fehler ist bis heute wirkmächtig im Verkehrschaos des Straßenverkehrs und muss schleunigst rückgängig gemacht werden!

Eisenbahn-Bestandsstrecken im Zentralraum Salzburg

Der Verkehrsraum 70 Kilometer um Salzburg und Inner Gebirg beheimatet über 2 Millionen Einwohner

Im Verkehrsraum 70 Kilometer um Salzburg und Inner Gebirg wohnen 2 Millionen Menschen und existieren bereits jetzt fast 800 Kilometer Schienenbahnen. Zusammen mit dem S-Link-Innenstadttunnel und den Neubaustrecken Königsseebahn, Salzkammergut Lokalbahn neu, Trumerseenlandbahn etc. entsteht ein S-Bahn-Netz von knapp 1.000 Kilometer Streckenlänge. Zehn Linien ermöglichen die Mobilität dieser 2 Mio. Bürger und neun Linien davon fahren, im Viertelstundentakt in den S-Link-Innenstadt-Tunnel mitten ins, bzw, durch die Innenstadt der Welterbestadt Salzburg.

RSB-Folder geoschematischer Liniennetzplan 06/2022 - A3

Regionalstadtbahn-Netz Einwohner im Einzugsgebiet Stand 2021

TramTrainZug S-Link

ERB Machbarkeitsstudie 2015

Weitere grundlegenden Argumente werden im Teil 2 weiter behandelt. Wir laden Sie ein, auf diesen Bericht "S-Link, was, warum, wie?" Teil 2 weiter zu klicken!

zuletzt geändert: 01. Juli 2022