Politische Hausaufgaben für den ÖPNV 2020
Gleich mehrere Anlässe kommen zum Jahres- bzw. Jahrzehntewechsel zusammen, von denen jeder einzelne ein guter Grund ist, endlich die Ärmel hinaufzukrempeln und die Arbeit zu beginnen!
Gleich mehrere Anlässe kommen zum Jahres- bzw. Jahrzehntewechsel zusammen, von denen jeder einzelne ein guter Grund ist, endlich die Ärmel hinaufzukrempeln und die Arbeit zu beginnen! Die Gefahr des Klimawandels, der die Lebensbedingungen auf unserem Planeten verschlechtern wird, ist allein schon ein Grund, umfassende Aktivitäten zur Verlagerung des Straßenverkehrs auf die Schiene durchzuführen.
Regierungsübereinkommen der Bundesregierung 2020-2024
Der zweite Anlass ist ein extrem seltener, nämlich das „Regierungsübereinkommen 2020-2024“ der konservativ-grünen österreichischen Bundesregierung, in der die Modernisierung des Schienenverkehrs, als „E-Mobilität“, eine prominente Stellung eingeräumt bekommen hat. Obwohl die „Stadtregionalbahn“ (richtig wäre „Regionalstadtbahn“) nur als Schlagwort in der Regierungserklärung vorkommt, war die Regionalstadtbahn Salzburg, laut Medien, Thema der Regierungsverhandlungen.
Das Regierungsprogramm zum Downloaden
Das Regierungsprogramm der konservativ-grünen Bundesregierung 2020-2024 auf mehr als 300 Seiten zu den Vorhaben der neuen Bundesregierung. Der Bereich ÖPNV bzw. SPNV unter "E-Mobilität" findet sich auf den Seiten 125 und 126.
„Projektgesellschaft Regionalstadtbahn Salzburg“ nimmt Arbeit auf
Der "Arbeitskreis Regionalstadtbahn Salzburg" unter Dr. Horst Schaffer 2005 empfahl die Variante "1c kurz" als die effizienteste Innenstadt-Durchfahrt der Regionalstadtbahn durch Salzburg. Auf dem Satelliten-Plan sind die Lokalbahnhaltestellen rot unterlegt und die auf den Bundesbahnstrecken in blau. Satellitenplan von DI Rainer Herbrich
Der dritte Anlass ist die Betriebsaufnahme der „Projektgesellschaft Regionalstadtbahn Salzburg“ mit 2. Jänner 2020. Die Aufgabe dieser Gesellschaft ist die Auswahl der effizientesten Variante der Regionalstadtbahn-Innenstadt-Durchfahrt, also der Regionalstadtbahn-Innenstadttunnel nach „Variante 1c kurz“. Diese geht 2020 in die Detailplanung und dann sukzessive in die Bau-Ausschreibung, dann in den Bau und letztendlich spätestens 2028 in Betrieb!
Politische Hausaufgaben im Jahr 2020
ÖPNV ist eine komplexe vernetzte Angelegenheit. Mit dem Regionalstadtbahn-Innenstadttunnel muss natürlich der gesamte Bereich von Bahn und Bus vorausschauend koordiniert werden. Nicht nur die „VDV-Fahrzeugbeschaffung TramTrain“ muss zeitgerecht bis zur Eröffnung des Innenstadttunnels 2028 vorbereitet werden, sondern auch alle zusätzlichen Bahnlinien geplant werden. Dazu müssen v.a. alle Grundstücke für die künftigen Bahntrassen in den REK (Räumliche Entwicklungskonzepte, bzw. Flächenwidmungspläne) als Verkehrsflächen für Bahnen gewidmet werden. Das Obusnetz muss in zwei Ausbaustufen den neuen Entwicklungen angepasst werden. Dazu ist es, in der Folge, notwendig, die Obus-Remise Liefering sofort zu realisieren! In der ABS 38 Mühldorf – Freilassing – Salzburg muss dem Nahverkehr ausreichend Platz eingeräumt werden. Die nichtelektrifizierten Bahnstrecken müssen alle umgehend eine Oberleitung erhalten.
Ein paar Impressionen von der damaligen Baustelle des Salzburger Lokalbahnhofes, der 1996 in Betrieb ging, sollen auf den nächsten Schritt, die Verlängerung der Lokalbahn bis zur Station Mirabell hinweisen
"NÄCHSTER HALT MIRABELL" war vor 30 Jahren eine Kampagne der damaligen "Aktionsgemeinschaft Rote Elektrische". Bereits 1994 hat das Ingenieursbüro DI Rainer Herbrich eine Projektstudie zur Lokalbahnverlängerung bis Mirabell erstellt. Mittlerweile steht auch die Barbarastatue für die unterirdische Regionalstadtbahn-Station "MIRABELL", gestiftet vom Verein "Die Rote Elektrische", zur Verfügung.
Die Bahnhöfe Simbach/Inn, Freilassing/OBB und Steindorf bei Straßwalchen (v.l.) werden als Schlüsselpunkte im gesamten Regionalstadtbahn-Netz im Zentralraum Salzburg ausgebaut werden müssen. Dazu ist in der Planung bereits jetzt Vorsorge zu treffen. Der Bahnhof Simbach wird die Verknüpfungsstelle zwischen den Elektrifizierungsprojekten Mühldorf/Inn - Simbach und der Mattigtalbahn Steindorf - Braunau - Simbach sein. Der Umbau des Bahnhofes Steindorf brennt unter den Nägeln und hat oberste Priorität. Der barrierefreie Umbau des Bahnhofs Freilassing muss noch vor der Integration in die ABS 38 erfolgen!
An der ABS 38, der Ausbaustrecke 38 München - Mühldorf - Freilassing (und weiter Salzburg) arbeitet bereits eine große Projektgruppe der DB-Netz in München. Der zweigleisige Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke Mühldorf - Freilassing ist bereits in Planung und kann als in Realisierung betrachtet werden.
Das S-Bahn-Netz, auf Basis von Regionalstadtbahn-Fahrzeugen, muss auch bereits auf den neu zu bauenden Strecken in den Räumlichen Entwicklungskonzepten, bzw. in den Flächenwidmungsplänen berücksichtigt werden. Das gilt natürlich auch auf die früher zerstörten Bahnen der Südlokalbahn der Roten Elektrischen nach Anif - Grödig - Berchtesgaden und Königssee, als auch für die "S5 Neue Ischlerbahn", die Martin Hauser in seinem Aquarell visualisiert hat.
Die Fahrzeuggenerationen der Zukunft werden der Regionalstadtbahn angehören. Die Fahrzeugfamilien von Talent und Cityjet haben ihre Zukunft im REX-Verkehr, also im Eilzugbereich. Das Land Salzburg denkt, angesichts der Klimakrise, ernsthaft darüber nach, die Schmalspurstrecken Pinzgauer Lokalbahn und Murtalbahn zu elektrifizieren. Auch hier hilft das "VDV-Fahrzeugbeschaffungsprogramm TramTrain".
Alles dies und mehr ist im angefügten „Hausaufgabenheft 2020“ vermerkt!
Presseinformation des Vereines "Die Rote Elektrische" 8. Januar 2020
RICHARD FUCHS e.h. Dipl.-Ing. (FH) ERWIN PAMP e.h. Obmann Die Rote Elektrische Schriftführer Die Rote Elektrische
Realisierungsliste bis 2030 bzw. Hausaufgabenheft 2020 zusammengestellt von den folgenden Verkehrsinitiativen-Vereinen: