„Feuer am Dach“, Versäumnisse der Salzburg AG beeinträchtigen die Sicherheit der Lokalbahn
Foto: FF-Oberndorf | Am 6. Juli 2021 in der Frühe gab es in Oberndorf einen Dachbrand auf einem Lokalbahn-Triebwagen. Es war nicht nur auf dem Zug „Feuer auf dem Dach“, sondern auch bei der Herauslösung aus der Umklammerung der Salzburg AG.
Presseinformation Offener Brief
Am 6. Juli 2021 in der Frühe wurde die Feuerwehr Oberndorf bei Salzburg alarmiert und zum Brandort am Lokalbahnhof Oberndorf bestellt. Es war keine Feuerwehr-Übung, es war tatsächlich „Feuer am Dach“! Die vielen Fahrgäste konnten über den Bahnhofsplatz in Sicherheit gebracht werden und konnten mit anderen Zugsgarnituren weiterbefördert werden.
Brand einer Lokalbahngarnitur - Freiwillige Feuerwehr Stadt Oberndorf
Am Dienstagmorgen wurde die Feuerwehr Oberndorf zum Brand einer Lokalbahngarnitur im Bahnhof Oberndorf alarmiert.
Lokalbahn-Passagiere wegen Brand evakuiert
Einen Schreckmoment erlebten heute Vormittag die Passagiere der Salzburger Lokalbahn, als gegen 8.30 Uhr auf Höhe des Bahnhofs Oberndorf ein ...
Dieses Brandereignis ging, dank der vorbildlichen Arbeit der Feuerwehr von Oberndorf bei Salzburg, glücklicherweise glimpflich aus, kann aber nicht als „unvorhergesehen“ bezeichnet werden. Der Personalabbau bei der Salzburger Lokalbahn durch den Vorstand der Salzburg AG lässt immer mehr seine Spuren hinter sich. Das trifft besonders die Werkstätte im Bereich der Remise Itzling. Obwohl das brennende Fahrzeug gerade aus der Hauptuntersuchung gekommen ist, dürften bei den Dachlüftern Mängel nicht beachtet worden sein. Vermutlich war das bewegliche Stromkabel über dem Drehgestellportal beschädigt.
Einsparungswelle bei Lokalbahn gefährdet die Sicherheit der Mitarbeiter und Fahrgäste
Der Einsatz des Rotstiftes von den Direktionsmitarbeitern mit den englischen Berufstiteln in der Salzburg AG übersieht die Notwendigkeit vom Vorhandensein von qualifiziertem Werkstätten-Personal! Wenn dann unter Zeitdruck Revisionsarbeiten durchgeführt werden müssen, ohne ausreichend Zeit zur Qualitätskontrolle zu haben, nur weil wegen Fahrzeugmangel zu wenig Fahrzeuge zur Verfügung stehen und nichts dagegen gemacht wird, sind solche Brandereignisse, wie jetzt in Oberndorf, nicht auszuschließen und daher sicher nicht „unvorhergesehen“. Es hat vielmehr den Anschein, dass die „Rotstift-Aktivitäten“ der Salzburg AG-Zentrale den zuständigen Akteuren völlig entglitten sind. Aus diesem Grund werden sicher Mitarbeiter als Bauernopfer gefeuert und nicht die wirklich zuständigen Salzburg AG Vorstände. Sich hinter dem Datenschutz zu verstecken, ist viel zu billig!
„Kaprun im Salzburger Lokalbahnhof“?
Wie am 26. Juni 2021 in den Salzburger Nachrichten unter „ohne Protokoll“ zu lesen war, prüft das Verkehrsministerium „… die fachliche Kompetenz in der Führungsriege ...“ der Salzburg AG. Da es bereits mehrere Zwischenfälle, wie schon 2018 beim Obus, nun auch auf der Salzburger Lokalbahn gegeben hat, musste von Verkehrslandesrat Schnöll rasch reagiert und die Oberste Eisenbahnbehörde im Verkehrsministerium in Wien informiert werden. Die Vorgangsweise der Salzburg AG muss ernsthaft hinterfragt werden.
„Das gehört hinterfragt. Da geht es auch um die Sicherheit im Eisenbahnbetrieb“ erklärt SPÖ-Verkehrssprecherin Sabine Klausner
Nicht auszudenken ist der Fall dieses „Feuer am Dach“-Ereignisses, wenn er im geschlossenen Salzburger Lokalbahnhof aufgetreten wäre. Durch den Einbau der Mittelteile bei den Triebwagen sind die Fahrzeuge so schwer geworden, dass sie nur mit einer speziell dafür ausgerüsteten Lokomotive aus dem Gefahrenbereich im Lokalbahnhof herausgezogen werden können.
Diese Lokomotive wurde dem „Rotstift-Wahnsinn“ der Salzburg AG geopfert und zu schnellem Geld gemacht, also verkauft.
Wäre das „Feuer-am-Dach-Ereignis“ nicht in Oberndorf, sondern im Salzburger Lokalbahnhof aufgetreten, die Feuerwehr könnte nicht in den Brandbereich vordringen, müssten wir uns womöglich den traurigen Fall Kaprun 2000 in Erinnerung rufen! Da ist Gefahr in Verzug; das darf auf gar keinen Fall passieren!
Überprüfung der Salzburg AG auf allen Bereichen
Der „Rotstift-Wahnsinn“ muss Konsequenzen haben und muss auf allen Ebenen von unabhängigen Behörden überprüft werden. Zunächst ist das Landesfeuerwehrkommando Salzburg aufgerufen, umfangreiche Feuerwehr-Übungen im Salzburger Lokalbahnhof mit Übungsannahme „Feuer am Dach“, in der Remise Itzling mit Werkstätte, wo schon einmal ein Brand stattgefunden hat und natürlich auf allen Bahnhöfen mit allen Gemeindefeuerwehren durchzuführen. Neben der Fachkompetenz-Prüfung der Führungsriege der Salzburg AG durch das Verkehrsministerium, sind der Rechnungshof der Republik Österreich und die Kontrollämter von Stadt und Land Salzburg aufgefordert, die Verwendung der Bundeszuschüsse für die Bereiche Infrastrukturerstellung der Lokalbahn zur Gänze zu hinterfragen, ob davon nicht gewinnbringend Erlöse im Verwaltungsbereich lukriert werden.
Außerdem wird die Oberste Eisenbahnbehörde in Wien aufgefordert, alle technischen Anlagen bei Obus und Lokalbahn, hier die Fahrzeuge, die Sicherungsanlagen, die Gleisanlagen und alle baulichen Bereiche auf den technischen Stand, die Revisionsfristen und die Betriebssicherheit zu überprüfen! Das gilt für alle Verkehrsbereiche der Salzburg AG und zwar bei Lokalbahn, Obus, Festungsbahn, Mönchsbergaufzug, Schafbergbahn, Wolfgangseeschifffahrt und Pinzgauer Lokalbahn. Die Berchtesgadener Land Bahn ist mit Fahrplanwechsel im Dezember 2021 ohnehin Geschichte.
Die Verkehrsbetriebe der Salzburg AG Lokalbahn, Obus, Festungsbaahn, Mönchsbergaufzug, Schafbergbahn, Wolfgangseeschifffahrt und Pinzgauer Lokalbahn gehören zusammen und müssen zusammen bleiben.
Herausnahme der Verkehrsbetriebe aus der Salzburg AG
Nachdem nun bereits real „Feuer am Dach“ ist, hat das Land Salzburg die Pflicht, die vielen Mißstände und Gefahrenfälle bei der Salzburger Lokalbahn und allen anderen Verkehrsbetrieben abzustellen und die genannten Verkehrsbetriebe aus der Salzburg AG auszugliedern und in eine Art „Salzburger Landesbahn“ zu übergeben.
Die Weigerung der Konzessionsverlängerung für die Lokalbahn durch die Stadt durch die Salzburg AG gefährdet die Zukunft der Mobilität in Stadt und Land und sind ein weiterer Grund die Verkehrsbetriebe aus dem „Rotstift-Würgegriff“ der Salzburg AG zu entfernen! Das Land Salzburg muss diesen längst überfälligen Schritt endlich gehen!
Obwohl seit über 120 Jahren die Salzburger Lokalbahn unter den früheren Bedingungen, im wahrsten Sinne des Wortes, bestens gefahren ist, der jetziges Salzburg-AG-Vorstand vom Eigentümer Land Salzburg nicht ausgetauscht wird, kann die Zukunft der Mobilität in Salzburg nur mehr fernab der unseligen Umklammerung der Salzburg-AG stattfinden. Hier herrscht akuter Handlungsbedarf!!!
Es ist „Feuer am Dach“, es ist Gefahr in Verzug, es herrscht Handlungsbedarf!