Die Idee der Lokalbahnverlängerung vom Salzburger Hauptbahnhof bis zum Mirabellplatz ist älter als so manch ein Politiker, der sich damit positiv oder negativ beschäftigt und über die Zukunft der Salzburger Verkehrspolitik zu entscheiden hat. Nach dem Stopp des Großprojekts "Ausbau der Mönchsberggarage", das noch mehr Autoverkehr in die Landeshauptstadt gelockt und das Verkehrsproblem weiter verschärft hätte, steht das Jahrhunderprojekt "S-Link" auf dem Prüfstand. In Salzburg wird gerne und viel diskutiert und dann doch nichts entschieden. Das darf diesmal nicht passieren.

Salzburg ist eine weltberühmte Stadt, geschätzt von den Touristen und für seine Festspiele, doch leider auch die Stauhauptstadt Österreichs. Absichtsbekundungen der Politik daran etwas zu ändern gibt es viele, Taten derer umso weniger. Aber: Das Projekt S-Link - Durchbindung der Lokalbahn im Innenstadttunnel zunächst bis zur Akademiestraße in Nonntal und dann weiter bis Hallein - soll dem Stau begegnen und den öffentlichen Verkehr auf neue Beine stellen.

Zahlreiche Politiker suchen hinsichtlich der Baukosten gerne den Vergleich mit der U-Bahn im entfernten Wien, vergessen dabei jedoch, dass S-Link keine U-Bahn, sondern eine S-Bahn ist. Außerdem wäre ein Blick ins wesentlich näher gelegene München, das im 2022 das 50jährige Bestehen seines S-Bahn-Systems feiert, viel zielführender. In der bayerischen Landeshauptstadt wird die Innenstadt auf der sog. Stammstrecke im Innenstadttunnel durchquert. Ein zweiter Tunnel ist im Bau befindlich, die Kosten dafür explodieren, die Finanzierung nicht geklärt.