Antwort auf Knoflacher-Leserbrief "Entgleisung"
In der Ausgabe 41/22 „Die ganze Woche“ ist ein Leserbrief „Entgleisung“ zu lesen, der wirklich selbst eine echte „Entgleisung“ ist. Der anerkannte Experte Prof. Knoflacher macht hier etwas, das von ihm früher nie zu erwarten gewesen wäre...
Der Leserbrief von Prof. Dr. Hermann Knoflacher
Leserbrief von "Die ganze Woche" Ausgabe 41/22
Antwort auf Knoflacher's Leserbrief
In der Ausgabe 41/22 „Die ganze Woche“ ist ein Leserbrief „Entgleisung“ zu lesen, der wirklich selbst eine echte „Entgleisung“ ist. Der wirklich anerkannte Experte Prof. Knoflacher macht hier etwas, das von ihm früher nie zu erwarten gewesen wäre, nämlich einen polemischen Erguss ohne Faktenkenntnis. Vor vielen Jahren habe ich mit ihm mehrmals über das Projekt Lokalbahnverlängerung gesprochen, um das es ja beim „S-Link“ geht, und er hatte damals sehr wohl verstanden, dass es eine Frage der Mengengerüste der verlagerbaren Pkw-Fahrten in Salzburg ist, die auf den bestehenden Straßen längst nicht mehr abgewickelt werden können.
Er redet davon, dass „… es bessere Alternativen gibt …“. Das Problem dabei ist, dass weder Knoflacher, noch irgendein anderer Verkehrsplaner, es in den letzten 40 Jahren je geschafft haben, das Verkehrschaos mittels der ominösen „… besseren Alternativen …“, die es tatsächlich nicht gibt, nur in Ansätzen in den Griff zu kriegen, geschweige nur eine intelligente Lösung zur Reduzierung der Stauproblematik hinzukriegen. Die Verkehrsplaner hätten dazu sehr wohl jede Möglichkeit gehabt, aber nicht genützt, bzw. vielleicht gar nicht können!
Der Anteil des öffentlichen Verkehrs ist in den letzten 25 Jahren von damals rund 15% auf tatsächlich unter 8% abgesunken und kein Ende der Entwicklung ist in Sicht. Will man den Pkw-Verkehr von dzt. 49% Modal Split auf 30% reduzieren und den ÖPNV von 8% auf 30% bringen, was ja sinnvoll wäre, weil der Radverkehr mit 22% bereits den Plafond erreicht hat, dann geht es real um ein tägliches Verlagerungspotential von 50.000 bis 60.000 Pkw-Fahrten pro Tag, die der ÖPNV aufnehmen müsste! Das geht nicht!
STAU in Salzburg, Lehener Brücke, Ignaz-Harrer-Straße, Saint-Julien-Straße; Garagenampel beim Gebirgsjägerplatz
Faktum ist, dass das Land Salzburg mit dem angrenzenden Bayern und Oberösterreich zwischen 2012 mit rund. 1,6 Mio. Einwohnern um eine halbe Million auf 2,1 Millionen Einwohnern 2022 angewachsen ist, während in diesem Zeitraum der ÖPNV merkbar rückgebaut wurde!
Es müsste einleuchten, dass eine „Verbesserung des ÖPNV“ nur mit einem leistungsfähigen Schienenverkehrssystem, in Salzburg logischerweise teilweise nur unterirdisch, geht! Das ist eben die Lokalbahnverlängerung über die ich letztmals 2013 (Fairkehrtes Fest) mit Prof. Knoflacher diskutiert habe. Damals hatte er das verstanden. Diese „Lokalbahnverlängerung“ ist im Innenstadtbereich eben dieser „S-Link“, der ganz berechtigt den VCÖ-Preis erhalten hat!
S-Link Streckenabschnitt: Hauptbahnhof - Mirabell - Mozartsteg - Nonntal - Akademiestraße
Es ist eines Prof. Knoflachers unwürdig, ohne Faktenkenntnis, polemisch „gscheit daherzureden“, ohne sich die Hintergründe sachlich anzuschauen. Salzburg braucht endlich eine Verkehrslösung und da sind sinnentleerte Sprüche wirklich entbehrlich, auch wenn sie von einem so angesehenen Herrn wie Prof. Knoflacher kommen!
von Richard Fuchs