Zwei Drittel der in über 17.000 Güterwagen transportierten Getreide sind für ungarische Auftraggeber bestimmt, der Rest wird in die Getreidesilos nach Italien und Österreich weiterbefördert. Gemeinsam mit den ungarischen Tochtergesellschaften steht bei der ÖBB Rail Cargo Group besonders die Unterstützung von Menschen und der Wirtschaft in der Ukraine im Fokus. Mit der millionsten Tonne an transportiertem Getreide gehört die ÖBB Rail Cargo Group zu den führenden Bahnunternehmen, die hier Hilfe leisten.

Seit Kriegsausbruch priorisiert die Unternehmensgruppe die Beförderung von Lebensmittelsendungen aus der Ukraine, vorwiegend Mais, Sonnenblumenkerne, Weizen, Soja, Gerste sowie Pflanzenöl. Der mit der Ukraine früher bereits bestehende Güterverkehr ist vom zweiten Drittel dieses Jahres auf Größenordnungen von 100.000 Tonnen pro Monat massiv angestiegen. Dabei handelt es sich zur Hälfte um Eisenerz, gefolgt von Getreidetransporten und Ölsaaten.

Die Getreidelieferungen, welche zu 80 % aus Mais bestehen, sind von 2 % im letzten Jahr auf 30 % angestiegen. Das stetig zunehmende Volumen hat die Gesellschaft vor enorme Herausforderungen gestellt: Güterwagen- und Traktionskapazitäten mussten gewährleistet sowie Grenzübergänge organisiert und beschleunigt werden. RCH hat zur Volumenerhöhung der Frachtbeförderung innovative technologische Lösungen und alternative Beförderungsprojekte entwickelt. Zwecks Beschleunigung der Beförderung wurde auch wieder die frühere Technologie der Achsverlagerung von Eisenbahnwagen eingesetzt.

Kovács Imre, Vorstandsmitglied der Rail Cargo Group, Vorstandsvorsitzender der Rail Cargo Hungaria hat persönliche Abstimmungen mit den Führungskräften der Ukrainischen Eisenbahn (UZ) geführt, um gemeinsame Maßnahmen zur Beschleunigung der Frachtbeförderung einzuleiten, im Zuge dessen eine gemeinsame Arbeitsgruppe eingerichtet und auch der Datenaustauschverkehr unter den beiden Gesellschaften erweitert wurde.

Die Beschleunigungsmaßnahmen für den Grenzverkehr haben sukzessive zu Ergebnissen geführt. Die Anzahl der Breitspurwagen, die die Grenzen passiert haben und auf Normalspur umgeschlagen wurden, konnte pro Monat um 500 Güterwagen erhöht werden, bis im September schon 5.000 solcher Waggons für die RCH eintrafen. Die Anzahl der weiterbeförderten Züge stieg von wöchentlich 5 im April auf 13-15 pro Woche im November.

Auf Jahresebene rechnet die Rail Cargo Group in der Relation Ukraine–Ungarn mit einem zusätzlichen Beförderungsvolumen von 2-4 Millionen Tonnen. Ihr marktführendes Eisenbahnverkehrsunternehmen in Ungarn, RCH, ist entsprechend gerüstet, um auch künftig den zunehmenden Transportbedarf der ukrainischen Seite zu decken.