ÖBB: Zweisprachige Bahnhofsschilder im Burgenland
Bis Ende 2024 werden an allen Bahnhöfen in Österreich in den Gemeinden, die nach dem Volksgruppengesetz zweisprachig sind, die Bahnhofsschilder zweisprachig sein.
Sprache macht sichtbar – getreu diesem Motto stehen die ÖBB als größter heimischer Mobilitätsanbieter zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung und setzen mit mehrsprachigen Bahnhofsschildern ein Zeichen, um die kroatische Volkgruppe in der öffentlichen Wahrnehmung stärker zu verankern.
Der Schutz der Rechte von Volksgruppen ist in Österreich ein besonders wichtiges Thema, und im Volksgruppengesetz geregelt. Mit der Überarbeitung des Volksgruppengesetzes 2011 wurden zweisprachige Bezeichnungen der Ortstafeln in definierten Gemeinden festgeschrieben. Auch wenn aus dem Volksgruppengesetz dazu für die ÖBB keine gesetzliche Verpflichtung entsteht, haben die ÖBB sich freiwillig verpflichtet, im Zuge der Modernisierung von Bahnhöfen auch an allen betroffenen Halten schrittweise einsprachige durch zweisprachige Namensschilder zu ersetzen. Im Burgenland werden Fahrgäste in Zukunft an einigen Haltestellen von deutsch-kroatischen Bahnhofsschildern empfangen.
Insgesamt werden im Burgenland fünf Bahnhöfe mit zweisprachigen Schildernausgestattet, darunter die Haltestelle Neudorf – Novo Selo.
Judith Engel, Vorstandsdirektorin ÖBB-Infrastruktur: „Als größter, umweltfreundlicher Mobilitätsanbieter in Österreich ist es uns als ÖBB ein großes Anliegen in unserem Handeln auch die gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt Österreichs widerzuspiegeln. Ein wesentlicher Teil dieses Selbstverständnisses ist auch eine inklusive Sprache, die bei uns im Konzern schon seit Jahren gelebt wird. Umso mehr freut es uns, hier am Bahnhof Neudorf sowie in weiterenGemeinden im Burgenland und in Kärnten im Sinne des Volksgruppengesetzes entsprechende zweisprachige deutsch-kroatischeBahnhofsschilder anbringen zu können.“
Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie: „Für mich ist klar: Bei der Mobilitäts- und Energiewende müssen wir alle mitnehmen. Dabei geht es nicht nur um politische Weichenstellungen, sondern auch um unsere Demokratie. Um Repräsentation, Vielfalt und Teilhabe. Dazu gehört auch, dass in den definierten zweisprachigen Gemeinden nun auch die Bahnhofstafeln zweisprachig sind – für mehr Sichtbarkeit und Respekt für die Burgenland-Kroati:innen und Kärntner Slowen:innen. Ich bedanke mich herzlich bei allen die das heutige Ereignis ermöglicht haben und freue mich sehr, dass wir so zeigen können, wie vielfältig unser Land ist.“
Karel Lentsch, Bürgermeister Neudorf: „Als Bürgermeister von Neudorf/ Novo Selo bin ich stolz, dass wir nicht nur mit zweisprachigen Ortstafeln, sondern auch mit Straßen- und Platzbezeichnungen sowie weiteren zweisprachigen Maßnahmen mehr Sichtbarkeit, Wertschätzung und Respekt geschaffen haben. Die zweisprachige Beschilderung des Bahnhofs zeigt, dass kulturelle Wurzeln und Traditionen geschätzt werden. Dass die ÖBB sich auch ohne gesetzliche Verpflichtung dazu verpflichten, untermauert ein friedliches Miteinander und den Respekt gegenüber der kulturellen Vielfalt nicht nur in unserer Region, sondern in ganz Österreich. Danke. Lipahvala“
Bis Ende 2024 werden an allen Bahnhöfen in Österreich in den Gemeinden, die nach dem Volksgruppengesetz zweisprachig sind, die Bahnhofsschilder zweisprachig sein. © Benteler
Die von der Umstellung betroffenen Bahnhöfe sind:
Burgenland (kroatische Volksgruppe):
-
Wulkaprodersdorf Haltestelle (Umbenennung in Wulkaprodersdorf Rathausgasse) - Vulkaprodrštof Rathausgasse
-
Neudorf - Novo Selo
-
Pama - Bijelo Selo
-
Parndorf - Pandrof
-
Parndorf Ort - Pandrofmjesto
Kärnten (slowenische Volksgruppe):
-
Wiederndorf-Aich - Vidravas–Dob (Halt und Tafel neu, kein Tausch)
-
Bleiburg - Pliberk
-
Bleiburg Stadt - Pliberkmesto
Bereits zweisprachig:
-
St. Michael ob Bleiburg - ŠmihelnadPliberkom
Pressemeldung ÖBB