Salzburger Untergrund ist beherrschbar
Experten bei Dialogrunde zum S-LINK Bau einig.
Der umgangssprachlich als „Salzburger Seeton“ bezeichnete Boden steht unterhalb einer Kiesschicht von unterschiedlicher Mächtigkeit in weiten Teilen der Stadt Salzburg. Es handelt sich dabei um einen „weichen Baugrund“ dessen Eigenschaften durch seine Feinsand- bzw. Schluffschichten und den Wassergehalt bestimmt sind. Der „Salzburger Seeton“ hat in der Vergangenheit zu Herausforderungen bei der Umsetzung von Bauvorhaben geführt.
Für den S-LINK wurden deshalb bisher rund 100 gezielte Baugrunderkundungen durchgeführt. Sie bieten die Grundlage dafür, dass bei Anwendung entsprechender Bauverfahren eine sichere Umsetzung des S-LINK im Salzburger Untergrund möglich ist.
„Dennoch: Der Schutz der Gebäude und des Unesco Weltkulturerbes sind entscheidend und werden nicht auf die leichte Schulter genommen“, betonen DI Eder und DI Jedlitschka.
Fakt ist, dass verschiedene Bauprojekte wie das Bawag-Gebäude (Max-Ott-Platz), das Generali-Gebäude (Markus-Sittikus-Straße), das Mozarteum, der Lokalbahnhof sowie das Perron-Gebäude bereits heute eine erfolgreiche Umsetzung im „Salzburger Seeton“ bestätigen und eine wertvolle Erkenntnisbasis für den Bau des S-LINK schaffen.
„Infrastrukturprojekte im innerstädtischen Bereich sind immer eine Herausforderung, insbesondere auch mit dem Baugrund in Salzburg. Auf Basis umfassender Erkundungen und der Auswertung eines eigenen Versuchsfeldes wurde eine robuste Bauweise gewählt und eine entsprechende seriöse Planung ausgearbeitet. Dabei wurden auch die verständlichen Sorgen der Anrainer zum Teil bereits berücksichtigt. Diese Planung wurde im Detail von unabhängigen Sachverständigen und Gutachtern geprüft und liegt dem aktuell in erster Instanz genehmigten Projekt zu Grunde. Sollte sich die Politik zur Umsetzung eines seit über 30 Jahren verfolgten Projektes entschließen, blicke ich mit Zuversicht auf eine erfolgreiche Umsetzung nicht nur des ersten Abschnittes.“, erklärt Dipl.-Ing. Gernot Jedlitschka, Geschäftsführer Geoconsult ZT GmbH.
Neben der klassischen Tunnelbauweise im Bereich der Querung des Fünfhaus-Viadukts wird beim Bau des S-LINK über weite Strecken auch die sogenannte „Deckelbauweise“ Anwendung finden. Dabei wird ein robuster Rahmen geschaffen, der es ermöglicht einen wesentlichen Teil der Tunnelbauarbeiten unterirdisch umzusetzen. So gelingt neben einer bestmöglich auf den „Salzburger Seeton“ abgestimmten Tunnelbauweise auch eine Minimierung der Arbeiten an der Oberfläche, welche der Öffentlichkeit und insbesondere den Anrainern zugutekommt.
„Mit einer konsequent, auf die Ergebnisse der Baugrunderkundung aufgebauten Planung und einer professionellen Bauumsetzung wird es gelingen den S-LINK im Abschnitt zwischen Lokalbahnhof und Haltestelle Mirabell umzusetzen und für die künftigen Nutzer ein hochattraktives Nahverkehrsmittel bereitzustellen.“, istDipl.-Ing. Manfred Eder, Geschäftsführer Laabmayr & Partner ZT GmbH, überzeugt.
Auch der Geotechniker Dipl. Bau-Ing. Dr. Erich Saurer, Skava consulting ZT-GmbH, Sachverständiger für Tunnelbau, Bodenmechanik und Grundbau erläutert: „Es ist messtechnisch nachgewiesen, dass sich weite Teile der Salzburger Altstadt seit jeher langsam und kontinuierlich setzen. Die bisher vorliegenden Erkundungsergebnisse an über 100 Standorten im Bereich des Trassenkorridors schaffen die Basis für die detaillierte Planung, womit der Bau des S-LINK in der Stadt aus geotechnischer Sicht sicher umsetzbar ist.“
Dipl.-Ing. Gernot Jedlitschka (Geschäftsführer Geoconsult ZT GmbH), Dipl.-Ing. Manfred Eder (Geschäftsführer Laabmayr & Partner ZT GmbH), Mag. Johannes Gfrerer (Geschäftsführer Salzburger Verkehrsverbund) und Dipl. Bau-Ing. Dr. Erich Saurer © Salzburger Verkehrsverbund/ Leo Neumayr
Am 10. November sind die Bürger am Wort
Die Bürgerinnen und Bürger in der Stadt Salzburg und den Umlandgemeinden des Flach- und Tennengaus haben es bei der Volksbefragung am 10. November in der Hand, nach 50 Jahren Diskussionen über die Verlängerung der Lokalbahn die Weichen für eine zukunftsfähige und umweltfreundliche Verkehrslösung zu stellen. Und zwar nicht nur für die kommenden Jahre, sondern für die nächsten Generationen.
Jene, die nicht persönlich zur Volksbefragung kommen können, haben bis 7. November die Möglichkeit eine Wahlkarte zu beantragen. Die Gemeinden aus dem Flachgau und dem Tennengau registrieren sich hier: www.meinewahlkarte.at. Die Salzburgerinnen und Salzburger beantragen ihre Wahlkarte zur Salzburger Mobilitätslösung unter diesem Link:
Antrag auf Ausstellung einer Stimmkarte wegen Ortsabwesenheit am Abstimmungstag
Zur Identifikation geben Sie bitte entweder Ihre Reisedokumentnummer oder den persönlichen Code an. Den persönlichen Code erhalten Sie gemeinsam mit dem Informationsschreiben zur Volksbefragung etwa 3 Wochen vor dem Abstimmungstag.
Pressemeldung SVV