Lösungen für kurze Sperrzeiten und Fachkräftemangel
Kürzere Sperrzeiten, hohe Netzverfügbarkeit und Fachkräftemangel fordern Bahnbranche weltweit. Plasser & Theurer begegnet dem mit einem klaren Ziel: der autonomen Gleisinstandhaltung.
Den Grundstein dafür legt Plasser & Theurer mit digitalen Produkten und Messsystemen, die modernste Sensorik, künstliche Intelligenz (KI) und vernetzte Datenauswertung vereinen und so die Qualität, Effizienz und Sicherheit bei Stopfarbeiten maßgeblich erhöhen.
Mehr Züge, weniger Zeit
Der Schienenverkehr nimmt weltweit zu – im Personen- wie im Gütersektor. In Belgien etwa wird zwischen 2012 und 2030 ein Anstieg der Verkehrsleistung um bis zu 62 % im Güterverkehr prognostiziert, in Österreich wollen die ÖBB bis 2040 die Kapazität ihrer Hauptstrecken verdoppeln. Für die Instandhaltung bleibt immer weniger Zeit. Umso wichtiger ist es, die Maßnahmen bei gleichbleibend hoher Qualität schneller durchführen zu können.
Von Ende zu Ende gedacht: Aufeinander abgestimmte Arbeitsschritte in der Instandhaltung beschleunigen den gesamten Prozess und erhöhen die Verfügbarkeit der Trasse. © Plasser & Theurer
Von Ende zu Ende gedacht: Aufeinander abgestimmte Arbeitsschritte in der Instandhaltung beschleunigen den gesamten Prozess und erhöhen die Verfügbarkeit der Trasse. © Plasser & Theurer
Digitalisierung als Antwort auf den Fachkräftemangel
Zugleich verschärft sich der Mangel an qualifiziertem Personal. Unattraktive Arbeitszeiten und komplexe Technologien erschweren es, neue Fachkräfte zu gewinnen und bestehendes Personal zu halten. Um dem entgegenzuwirken, beschäftigt sich Plasser & Theurer seit über zehn Jahren mit der Automatisierung von Maschinen zur Gleisinstandhaltung. Digitale Assistenzsysteme von Plasser SmartTamping entlasten Bedienpersonal und optimieren Arbeitsprozesse. Die zum Teil KI-gestützten Systeme reduzieren die Fehleranfälligkeit und verkürzen die Einarbeitungszeit von Maschinenpersonal deutlich.
Präzise, schnell, zuverlässig: Die Technologie hinter Plasser SmartTamping
Kernstück der autonomen Stopfmaschine ist der Plasser TampingAssistant, der mit KI-Einsatz Hindernisse wie Schwellen, Weichenantriebe, Signaltechnik und streckenseitige Überwachungssysteme („Wayside Monitoring Systems“) auf den Gleisen erkennt und in Echtzeit klassifiziert. Darauf basierend werden Arbeitsaggregate für den Stopfvorgang automatisch positioniert und mit Plasser TampingControl die optimalen Stopfparameter automatisiert eingestellt. Die Ausführung des Stopfeingriffs benötigt derzeit noch die manuelle Bestätigung durch das Bedienpersonal. Bei der Fachmesse iaf im Mai wurde bereits die nächste Entwicklungsstufe live demonstriert: die vollautomatische Durcharbeitung einer Weiche ohne menschliches Eingreifen. Durchgängige Messdaten aus der Vormessung, den Stopfvorgängen und der Nachmessung ermöglichen eine detaillierte Analyse des Streckenzustands und der durchgeführten Arbeiten.
Live-Erkennung und Klassifizierung von Hindernissen und Weichenkomponenten während der Arbeitsfahrt mit dem Plasser TampingAssistant. © Plasser & Theurer
Live-Erkennung und Klassifizierung von Hindernissen und Weichenkomponenten während der Arbeitsfahrt mit dem Plasser TampingAssistant. © Plasser & Theurer
Erstmalig vollautonome Arbeit mit dem Plasser TampingAssistant, der Bedienersitz blieb im Arbeitsprozess leer: automatische Berechnung der Konfigurationen (Arbeitsaggregate) für jede Position unter Berücksichtigung des Stopfplans sowie identifizierter Objekte. © Plasser & Theurer
Erstmalig vollautonome Arbeit mit dem Plasser TampingAssistant, der Bedienersitz blieb im Arbeitsprozess leer: automatische Berechnung der Konfigurationen (Arbeitsaggregate) für jede Position unter Berücksichtigung des Stopfplans sowie identifizierter Objekte. © Plasser & Theurer
Sicherheit durch Automatisierung
Ein entscheidender Vorteil des Plasser TampingAssistant: Menschen im Gefahrenbereich außerhalb der Maschine werden vermieden. Dank Remote-Bedieneinheiten und Kamerasystemen können die Arbeiten aus sicherer Entfernung überwacht werden – ein wesentlicher Beitrag zur Arbeitssicherheit und Attraktivität des Berufsbildes.
Im Rahmen der Live-Demonstration auf der iaf wurde der autonome Einsatz des Unimat 09-4x4/4S E³ der Firma Eiffage Infra-Rail GmbH einem breiten Publikum vorgeführt. Die Maschine stopfte vollautomatisch eine Weiche – ohne Personal in der Stopfkabine. Sascha Frölich, technischer Leiter bei Eiffage Infra-Rail GmbH, betonte den Nutzen der Automatisierung:
„Nur Zuschauer“ – kein Bedienpersonal. Weltneuheit auf der iaf 2025: Live-Demonstration des autonomen Stopfens mit dem Unimat 09-4x4/4S E³. © Plasser & Theurer
„Nur Zuschauer“ – kein Bedienpersonal. Weltneuheit auf der iaf 2025: Live-Demonstration des autonomen Stopfens mit dem Unimat 09-4x4/4S E³. © Plasser & Theurer
„Schon heute spüren wir, wie die gesamte Baubranche, die Auswirkungen des Fachkräftemangels. Indem unsere Maschinen uns gezielt unterstützen, schaffen wir gemeinsam die Voraussetzungen, um die Anforderungen unserer Auftraggeber weiterhin zuverlässig und effizient zu erfüllen.“
Auf dem Weg zur autonomen Maschine
Plasser & Theurer verfolgt mit Nachdruck den Weg zur autonomen Instandhaltungsmaschine – nicht als Selbstzweck, sondern als Antwort auf die drängenden Fragen der Branche: Wie gelingt es, mit weniger Personal mehr Leistung auf die Schiene zu bringen? Wie können Sperrzeiten weiter reduziert werden, ohne Qualität und Sicherheit zu kompromittieren? Und wie gelingt es, die Weichen für eine nachhaltige, effiziente und digitalisierte Bahninfrastruktur zu stellen? Die Zukunft der autonomen Gleisinstandhaltung beginnt jetzt.
Pressemeldung Plasser & Theurer