Verhinderergruppe „Stopp U-Bahn“ gibt sich wissenschaftlichen Touch, Vortrag über internationale Straßenbahnen
Ein Vortrag über Straßenbahnen sollte der Verhinderergruppe „Stopp U-Bahn“ einen wissenschaftlichen Touch verleihen und den S-Link schlechtreden. Wunderschöne internationale Straßenbahn-Bilder konnten die Idee S-Link nicht wegwischen.
Straßenbahnvortrag sollte Projekt S-Link in Frage stellen
Die „Verhinderergruppe“ (Eigendefinition) „Stopp U-Bahn“ veranstaltete einen Vortragsabend, in dem versucht wurde, so etwas wie wissenschaftliche Argumentation vorzutäuschen. Der Fotograf und Landschaftsarchitekturkritiker Harald Jahn wurde eingeladen, anhand von europäischen Beispielen eine Straßenbahn für Salzburg zu rechtfertigen. Dieser Versuch ist gründlich gescheitert, weil es keine vergleichbaren Grundvoraussetzungen gibt.
Plakat Vortrag Harald Jahn "Attraktive Straßenbahnen" als Veranstaltung der Verhinderergruppe "Stopp U-Bahn" im Hotel Pitter am 23. März 2023
Die Qualität der Fotos von europäischen Straßenbahnen ist bemerkenswert und wäre als eigenständiger Vortrag über „innerstädtischen Schienenverkehr in Europa“ eine hervorragende informative Präsentation gewesen. Man konnte eine Fülle an 6-10-spurigen Straßen in, v.a. französischen Städten, sehen, die zu verkehrsberuhigten Straßenbahnstraßen mit Rasengleisen umgestaltet wurden. Das sind vorbildliche Modelle modernen Schienennahverkehrs, die unter den jeweiligen baulichen Gegebenheiten mit ausreichendem Straßenraum moderne Mobilität repräsentieren.
Der leider zu früh verstorbene französische Straßenbahn-Visionär Georges Muller, der die Systeme Grenoble und Strasbourg gebaut hat, war diesbezüglich ein echter Vorreiter.
Georges Muller le Pape du tramway et du trolleybus
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Bei einem Besuch in Salzburg sprach er sich nicht für eine eigenständige Straßenbahn, sondern für die unterirdische Lokalbahnverlängerung aus, aufgrund des bestehenden Systems „Salzburger Lokalbahn“.
Straßen Europas, die es in Salzburg nicht gibt
Solche vergleichbaren 6-10-spurigen Straßen gibt es in Salzburg allerdings nicht, sieht man bestenfalls von der Alpenstraße ab. Der Vortragende wurde von den Veranstaltern offensichtlich dazu gedrängt, aus den europäischen Beispielen ein Vorbild für eine Straßenbahn für Salzburg abzuleiten und das Projekt S-Link schlechtzureden. Dieser Versuch ist allerdings kläglich gescheitert, weil schon die Begrifflichkeiten bereits nicht für Salzburg vergleichbar sind. Schon der Name der „Verhinderergruppe“ mit Titel „Stopp U-Bahn“ ist eine Themenverfehlung, weil eine „U-Bahn“ (isoliertes Stadtnetz mit Stromschiene auf ausschließlich zweiter Ebene) in Salzburg noch nie zur Diskussion stand. Über die Innenstadt-Durchfahrt wurde geflissentlich gleich überhaupt nicht geredet, schon gar nicht über die notwendigen minimalen Gleisradien von mindestens 50 Metern, für die in der Innenstadt nirgends ein Platz ist.
staugefährdete Alpenstraße fünfspurige Hauptverkehrsstraße
Hinweglassung von Fakten verzerrt auch das Gesamtbild
Durch Hinweglassung von Fakten kann man auch einen Sachverhalt völlig verdrehen. Straßburg wurde von Herrn Jahn als Stadt mit einer rein oberirdischen Straßenbahn „verkauft“. So wurde völlig verschwiegen, dass es in Straßburg zwischen „Les Halles“ und dem Betriebshof „Rotonde“ unter dem „Gare Central“ (dem Hauptbahnhof), einen 1.400 Meter langen Tunnel gibt, den man braucht, um mit der Straßenbahn von der einen Seite des Hauptbahnhofes zu den Neubausiedlungen im Stadtteil „Hautepierre“ zu kommen. Deswegen ist auch Straßburg noch lange keine „U-Bahn“!
Stadtbahn Straßburg (Strasbourg) Haltestelle "Homme de Fér" (Eisenmann) Verkehrsdrehscheibe im Zentrum Straßburgs
Mit der generellen Hinweglassung des „Karlsruher Modelles“ und der Zweisystem-Stadtbahn Kassel wurden gleich die beiden europäischen Leuchtturmprojekte der Mehrsystem-Stadtbahnsysteme, die beide auch Tunnelstrecken beinhalten (dilettantische Definition „U-Bahn“), verschwiegen.
Straßenbahnzüge in der dicht befahrenen Kaiserstraße, damals noch oberirdisch.
Das "Karlsruher Modell" - Die Verknüpfung von Stadtbahn und Eisenbahn, auch als Tram-Train bezeichnet. Im Stadtgebiet selbst wird die Regionalstadtbahn durch die Straßenbahn- und durch Buslinien ergänzt.
Die RegioTram genannte Regionalstadtbahn Kassel fährt unter dem Hauptbahnhofsgebäude von den DB-Eisenbahnstrecken ins innerstädtische Bahnnetz.
Begriffspalawatsch durch nicht definierte Fachausdrücke
Was ist der S-Link? Bild- und Texttafeln
Es kam, wie es kommen mußte, wenn definierte Fachausdrücke falsch verwendet werden. Mit den Zweisystem-Stadtbahnbetrieben und den dazugehörigen Referenzbetrieben wurden alle Begriffe in die verbale Schlacht geworfen wie, „U-Bahn“, „kurzer Tunnel“ Light Rail, Tram Train, Straßenbahn, Stadtbahn, Regionalbahn, Vollbahn, Lokalbahn, Regional-Stadtbahn u.v.a.m. Jetzt wurden die unterschiedlichen Straßenbahn- und Stadtbahn-Betriebe in einem schier unüberschaubaren Durcheinander von beliebig verwendeten aber nicht richtig zugeordneten Fachausdrücken präsentiert.
Das dritte Leuchtturm-System Saarbrücken, der Zweisystem-Stadtbahn-Betrieb „Saarbahn“ wurde vom vortragenden Landschaftsarchitekten gleich als zu „schwere Vollbahn“ auf der Straße verkauft, mit viel zu hohen Achslasten. Ein Eisenbahn-Experte aus Oberösterreich stellte korrigierend fest, dass für Schienenbahnen im Straßenraum in Deutschland (übrigens auch in Österreich) maximal 11 Tonnen Achslast und keine schwereren Fahrzeuge im Regelverkehr zugelassen sind. Das dürfte der vortragende Landschaftsarchitekt nicht gewußt haben. Seine Behauptung war also falsch.
Saarbahn - Vorbild "Karlsruher Modell" - Mit dem TramTrain nach Frankreich. Saarbrücker System.
Dasselbe kam dann auch zur französischen Bahnlinie Mulhouse-Thann, auf der ebenfalls Zweisystem-Stadtbahn-Triebwagen verkehren. An dieser Strecke (Haltestelle „Musées“) befindet sich übrigens das bemerkenswerte und sehenswerte Eisenbahn-Museum „Cité du Train Mulhouse“.
Triebwagen im Straßenbahn im Stadtnetz von Mulhouse Frankreich
Verkehrsmuseum Mulhouse/Frankreich Alsace Nähe TramTrain Mulhouse (Mühlhausen)
TramTrain Mulhouse/Frankreich Zweisystem-Triebwagen Regionalstadtbahn Bahnhof Thann
Weniger ist meistens mehr, besonders durch Vermeidung von Polemik
Dem Vortragenden, der immer wieder betonte „nichts vom S-Link zu wissen“ kann nur empfohlen werden, über Themen, bei denen er unsicher ist, keine Meinungsäußerungen zu tätigen, auch wenn das vom Veranstalter vermutlich so gewünscht war! Unter dem Strich war diese Veranstaltung eindeutig eine Empfehlung für den S-Link, weil die Präferenz der Verhindererergruppe „Stopp U-Bahn“ argumentativ völlig ins Leere ging. Die schönen Fotos und die landschaftsarchitektonischen Aspekte der innerstädtischen Schienenverkehre hätten ohnehin alleine schon einen interessanten Vortrag hergeben können. Da hätte man sich die polemischen Seitenhiebe zum S-Link durchaus sparen können!
Visualisierung S-Link-Station Zentrum/Mozartsteg mit Stadtbahnstation Karlsruhe Marktplatz/Pyramide und Bombardier Flexity Swift AVG
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