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Region
AT311 Innviertel
|
AT323 Salzburg und Umgebung
Branche
Projekt RSB
|
Die Rote Elektrische
Eröffnung Bahnhof Mürzzuschlag

Themenschwerpunkt „PARK & RIDE“ - die Menge macht’s!

[Bildbericht, Informationsverbund]
von R.F.

„Park & Ride“ ist das Zauberwort, das Stauprobleme lösen soll. P+R heißt, dass Parkplätze an einem Bahnhof in der Region geschaffen und Züge im Taktfahrplan mitten in und durch die Stadt fahren. Park & Ride mit Bussen funktioniert nicht.

Die Artikelserie "Faktencheck" mit diversen für den Zentralraum Salzburg relevanten "Themenschwerpunkten" ist speziell abgestimmt zum Kernthema "S-Link"

Park & Ride im Regional-Stadtbahn-Netz mit dem S-Link

Park & Ride Messezentrum Salzburg, Bus-Shuttle, Kassenhäuschen

Park & Ride wird nur angenommen, wenn der ÖPNV schneller ist, als das Auto!

„Park & Ride“ scheint das Zauberwort zu sein, das alle Stauprobleme lösen soll.

Das kann stimmen, wenn man einige Fakten beachtet, die Funktionalität des Systems kennt und gezielt einsetzt. P+R heißt, dass Parkplätze an einem Bahnhof in der Region geschaffen und leistungsfähige Züge im Taktfahrplan, mindestens im Stundentakt, mitten in und durch die Stadt geführt werden. Gleich vorweg, Park & Ride mit Bussen funktioniert nicht, weil Busse, wie der Pkw auch, selbst im Stau stehen! Park & Ride (P+R) funktioniert nur, wenn das ÖPNV -System einen eigenen Fahrweg hat!

Untertags ist die Wiese zwischen dem Bahnhof und dem Ort Jenbach eine gewaltige Blechhalde, die offiziell P+R-Parkplatz heißt. Man denkt hier sogar allen Ernstes daran ein gigantomanisches Parkhaus bauen zu wollen.

Wenn in Salzburg ein „P+R-System“ geschaffen werden soll, kann das nur mit dem S-Link im Innenstadttunnel funktionieren!

Nach einer Prüfung durch die Projektgesellschaft zeigt die Messebahn als zusätzlicher Streckenast für den S-LINK großes Potential. © S-LINK/dunkelschwarz ZT OG

Im Euregio-Zentralraum Salzburg, Metropolregion mit angrenzendem Bayern und Oberösterreich, gibt es bereits jetzt 7 Eisenbahnstrecken (6 direkt) die auf die Landeshauptstadt Salzburg zulaufen. Im Viertelstundentakt können, auf mindestens 7 Linien, rund 15.000 Fahrgäste pro Stunde und Richtung nach Salzburg in und durch die Stadt geführt werden. Um diese Mengen überhaupt schnell und attraktiv befördern zu können, müssen die sieben bestehenden Eisenbahnstrecken mit dem Herzstück Innenstadttunnel, dem S-Link, verknüpft und mit speziellen Regional-Stadtbahn-Mehrsystem-Triebwagen (Karlsruhe Modell) befahren werden!

P+R-Anlagen können in der Region mit wenigen Stellplätzen an den Bahnhöfen auskommen. Dazu braucht es keine sündteuren Parkhäuser am Stadtrand. Erst wenn das Regional-Stadtbahn-Netz mit Innenstadttunnel und P+R-Anlagen an allen Bahnhöfen außerhalb der Stadt realisiert ist, kann das Stauproblem, auch in Zukunft, gelöst werden.

Park & Ride - Schild P+R Salzburg Süd

Da das System Regional-Stadtbahn auch in Zukunft ausbaubar ist, ist das auch die einzige und preisgünstigste realistische Möglichkeit, die Verkehrsprobleme mit dem immer erbarmungslos zuschlagenden Stau in den Griff zu bekommen! Alle anderen angeblichen „Lösungsansätze“ ohne Regional-Stadtbahn mit Innenstadttunnel, z.B. eine Straßenbahn etc., muss Flickwerk bleiben und wird scheitern müssen!

Reisebus-Terminals Salzburg, Busterminal Nonntal, Busterminal Paris-Lodron-Straße, Touristen, Salzburg Tourismus

Touristen aus den größeren Städten Deutschlands kennen P+R mit Schienenbahnen (S-Bahn, Stadtbahn, U-Bahn etc.) an denen leistungsfähige Züge die Menschen in wenigen Minuten staufrei ins Zentrum bzw. an ihr gewünschtes Ziel bringen. Ein einzelner Bus mit vielleicht 70 Fahrgästen, der sich gerade einmal jeder halbe Stunde auf den Weg durch den innerstädtischen Stau macht, bringt so gut wie gar nichts, außer Betriebskosten ohne ausreichende Einnahmen.

Park & Ride - Konzept Salzburg mit Autobahnring um die Stadt

Das System „Park & Ride“ kann nur im Zusammenspiel von folgenden vier Voraussetzungen funktionieren:

1. Kapazität der Stellplätze von Parkplätzen/Garagen:

Je näher zur Stadt, desto größere Kapazitäten an Stellplätzen müssen bereitgestellt werden, im schlimmsten Fall als sündteure Parkgaragen, die selbst eine unnötige Verkehrsnachfrage in Form von Straßen verlangen und damit bereits selbst Stau produzieren (siehe Mönchsberggaragen). Je weiter draußen in der Region genügen manchmal einige wenige Stellplätze mit 50, 100 oder maximal 200 (an Nahverkehrsknoten) an den Bahnhöfen der S-Bahnlinien, die umsteigefrei ins und durchs Zentrum führen. Dazu stehen die vielen Bahnhöfe im Regional-Stadtbahn-Netz Salzburg entlang der dzt. bereits bestehenden fast 800 Kilometer Schienenstrecken zur Verfügung!

2. Leistungsfähigkeit des ÖPNV-Systemes:

In Relation zu der Menge der Parkplatzstellflächen muss das jeweilige ÖPNV-System mehrere hundert Fahrgäste pro Kurs = 1 Zug befördern können. Da scheidet das ÖPNV-System „Bus“ bereits aus, weil die theoretisch benötigte Menge an Fahrzeugen wirtschaftlich gar nicht zur Verfügung gestellt werden kann. In einer Untersuchung in Deutschland (VDV-Verband Deutscher Verkehrsunternehmen) wurden die Umsteigepotentiale vom eigenen Auto auf den ÖPNV untersucht. Lediglich 6% der bisherigen Autofahrer sind bereit, auf das ÖPNV-System „Bus“ umzusteigen. Bei Schienenbahnen steigt dieses Umsteigepotential auf 25-30 Prozent. Diese Differenz wird „Schienenbonus“ genannt. In Karlsruhe sind, z.B., über 40% der Autofahrer auf dem Weg zur Arbeit freiwillig auf den Schienenverkehr umgestiegen!

3. Kurze Intervalle des ÖPNV-Shuttles:

Auch ein touristischer Gast, auch wenn er Zeit hat, ist trotzdem nicht daran interessiert, ewig darauf warten zu müssen, bis ein Bus daherzuckelt, mit dem er dann erst wieder im Stau steht. Im Regional-Stadtbahn-Netz Salzburg, im S-Link, werden letztendlich alle Linien im Zentralraum im Viertelstunden-Takt geführt werden. Das sind attraktive Intervalle, auch für Pendler und Touristen. Wenn jemand mit dem ÖPNV unterwegs ist, will er so schnell wie möglich und umsteigefrei ans Ziel kommen. Warten ist ein Argument, den ÖPNV nicht zu benützen, auch wenn der Autofahrer die gleiche Wartezeit dann selbst im Stau verbringt. ÖPNV-Shuttle-Systeme müssen ganz kurze Intervalle aufweisen, sonst werden sie nicht angenommen.

4. Staufreier Fahrweg für das ÖPNV-System:

Das absolut entscheidende Kriterium eines Park & Ride-Systemes ist der staufreie Fahrweg des ÖPNV ins Zentrum bzw. ans Ziel

und das möglichst umsteigefrei! „Staufrei“ heißt, der ÖPNV braucht einen von der Straße und damit vom Stau völlig unabhängigen Fahrweg! Bei der bisherigen Busspur-Diskussion in Salzburg hat sich herausgestellt, dass ein unabhängiger Fahrweg „Busspur“ politisch nicht durchsetzbar und daher völlig illusorisch ist.

Somit ist ein Park & Ride-System mit Bussen definitiv unmöglich.

In Salzburg muss ein Park & Ride-System im Rahmen der Regional-Stadtbahn mit dem Innenstadt-Tunnel, also dem S-Link, umgesetzt werden, weil alles andere in der Nachfrage, in der Funktionalität des Systems und ganz besonders im uferlosen Betriebskosten-Aufwand, nicht funktionieren kann!

Faktum ist, dass in Salzburg ein Park & Ride-System nur im Zusammenspiel mit dem S-Link als Herzstück des Regional-Stadtbahn-Netzes im gesamten Zentralraum funktionieren kann.

Eco-Park & Ride Bahnhof als Zentrum der Elektromobilität in der Region

Eco-Park & Ride - Prinzipskizze Bahnhof Friedburg - Bahnhof als Zentrum der Elektromobilität in der Region

Elektromobilität ist die Kernkompetenz von Bahn und Obus. Nun entwickeln sich auch Straßenverkehrsmittel in Richtung Strom-Antrieb. Was liegt näher, als die Park & Ride-Anlagen mit Elektroladestationen in den Bahnhöfen auszustatten, damit die Verwendung fossiler Brennstoffe überflüssig wird.

Vorschlag Eco-Park & Ride-Piktogramm

Park & Ride und S-Link sind eine untrennbare Einheit!